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„Wir erheben unsere Stimme für die Menschen in Belarus“

Bischof Christian Stäblein besucht die Initiative „Wachet und Betet“ in der Berliner Gethsemanekirche

Berlin, 10. Dezember 2021 – Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), besuchte anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte gestern Abend die Initiative „Wachet und Betet“ in der Berliner Gethsemanekirche. Täglich um 18 Uhr beten hier Menschen für Gefangene und politisch Verfolgte in aller Welt. Donnerstags steht das Schicksal der Oppositionellen in Belarus im Zentrum von Liturgie und Fürbitte.

Ina Rumiantseva von der Belarussischen Gemeinschaft RAZAM e.V. verlas eine Stellungnahme des Vereins zum Internationalen Tag der Menschenrechte. Sie erinnerte an die immer neuen Repressionswellen, die Belarus seit über einem Jahr erfassen und von der europäischen Öffentlichkeit doch nur noch am Rande wahrgenommen würden. „Am heutigen Tag zählen 906 Menschen als politische Gefangene in Belarus, unter ihnen acht Teenager und drei junge Menschen, die im Gefängnis volljährig geworden sind. In Summe haben sie über 220.000 Tage unschuldig im Gefängnis verbracht.“ Deshalb müssten auch dringend Programme zur Unterstützung der belarussischen Zivilgesellschaft und Unterstützungsangebote für Opfer des Regimes ausgebaut werden.

„Wir werden nicht aufhören, zu beten und unsere Stimme zu erheben für die Menschen in Belarus, für die Oppositionellen, die weggesperrt sind“, sagte Bischof Christian Stäblein. „Wir setzen uns mit Gebeten und Handeln für Demokratie und Menschenrechte in Belarus ein. Ebenso denken wir an die schreckliche Not und das Elend der Geflüchteten an der polnisch-belarussischen Grenze. Wir fordern, dass eine humanitäre Lösung gefunden und den Menschen ein Asylverfahren gewährt wird. Hier werden täglich Menschenrechte verletzt. Das darf nicht sein.“

Am Internationalen Tag der Menschenrechte ist es Bischof Stäblein ein großes Anliegen, den Menschen in der Gethsemanekirche zu danken, die allwöchentlich am Donnerstag für die zu Unrecht in Belarus Inhaftierten wachen und beten. „Die Gemeinde wird nicht müde, sich mit ihrer täglichen Abendandacht um 18 Uhr für Gefangene und politisch Verfolgte in aller Welt einzusetzen. Dafür danke ich Ihnen von Herzen. Lassen Sie uns heute gemeinsam beten und die Stimme erheben für die Menschen im Gefängnis in Belarus, an der belarussisch-polnischen Grenze.“

Hintergrund
Die Belarussische Gemeinschaft RAZAM („gemeinsam“) ging aus der Solidaritätsbewegung des Sommers 2020 hervor, die die Menschen in Belarus bei ihrem Streben nach freien Wahlen und einem Ende der staatlichen Gewalt unterstützt. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Viasna sind in Belarus zurzeit über 900 Menschen inhaftiert, deren Anklagen mit den Ereignissen nach der Präsidentschaftswahl 2020 zusammenhängen. Viele Familien verloren durch die Inhaftierungen ihre Existenzgrundlage. Der Verein RAZAM startete deshalb eine Initiative, um Menschen in Belarus zu helfen, die aus politischen Gründen inhaftiert sind. Zu Weihnachten hat der Verein darüber hinaus einen Spendenaufruf für die Kinder der Gefangenen gestartet: Sie wollen sie mit einem Weihnachtsgeschenk überraschen. Weitere Informationen finden Sie unter razam.de/weihnachtswunder