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Spitzengespräch zwischen Evangelischer Kirche und Bündnis 90/Die Grünen in Berlin

Berlin, 9. Dezember 2020 - Die Spitzen aus Landespartei und Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in Berlin und Vertreterinnen und Vertreter der Evangelischen Kirche (EKBO) tauschten sich heute in einem digitalen Gespräch konstruktiv über wichtige Themen für Berlin aus. Im Fokus standen die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die nötigen Vorkehrungen für das bevorstehende Weihnachtsfest ebenso wie die Bildungspolitik und die Förderung freier Schulträger. Es wurde die Frage nach bezahlbarem Wohnraum und die Bedeutung des Erhalts von denkmalgeschützten Berliner Kirchengebäuden für den öffentlichen Raum diskutiert. Beide Seiten bekundeten ihr Interesse, weitere Gespräche zur gemeinsamen kolonialen Geschichte zu führen und die Aufarbeitung voranzutreiben.

Bischof Dr. Christian Stäblein:
Unsere Kirche hat den Anspruch, eine Akteurin bei der Gestaltung des Lebens in Berlin zu sein. Mit unseren Kitas, den Evangelischen Schulen, unseren sozialen Angeboten und Suppenküchen sowie den offenen Kirchen stärken wir den öffentlichen Raum. Wir wollen den Frieden unter den Religionen fördern und treten menschenfeindlichen Haltungen entschieden entgegen. Bei all den drängenden Gestaltungsfragen ist es gut, die Berliner Grünen nicht nur auf ihre Verantwortung für ein lebenswertes Berlin anzusprechen, sondern auch immer wieder eigene Beiträge für den Zusammenhalt in unserer Stadt anzubieten. Ich bin dankbar dafür, dass wir mit Bündnis 90/Die Grünen eine verlässliche Gesprächspartnerin in der Berliner Politik haben. Und das nicht nur in der Zeit der Pandemie.

Antje Kapek, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen:
Die Evangelische Kirche ist uns eine starke und verlässliche Partnerin in der Gestaltung des gesellschaftlichen Miteinanders. Den Berliner Zusammenhalt zu stärken und gegen Menschenfeindlichkeit zu verteidigen ist uns ein gemeinsames Anliegen. Gerade in diesen schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie ist es beruhigend, zu wissen, welche wichtige Rolle die Kirche in der Wohlfahrtspflege einnimmt. Eine der größten Herausforderungen dabei ist die Vereinsamung von Menschen. Wir danken daher der evangelischen Kirche ausdrücklich für ihr Engagement auch in diesem Bereich.

Bettina Jarasch, religionspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:
Berlin braucht Solidarität und eine starke Zivilgesellschaft, nicht erst, aber ganz besonders in Zeiten der Pandemie. Wir zählen auf die Evangelische Kirche (EKBO) als Bündnispartnerin und kritische Begleiterin bei der Lösung der drängenden Aufgaben von heute: das Abwenden der Klimakatastrophe und das Eintreten für eine gerechte und plurale Gesellschaft, den Umgang mit religiöser Vielfalt und das Ringen um mehr Bildungsgerechtigkeit. Dafür braucht es endlich auch eine tragfähige Finanzierung der freien Schulen, und zwar insbesondere derjenigen, die bereit sind, mehr soziale Verantwortung zu übernehmen und sich stärker für alle Schüler*innen unabhängig vom Geldbeutel oder Bildungsgrad ihrer Eltern zu öffnen.