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Selbstverbrennung vor 40 Jahren

Kirche und Gedenkstätte erinnern an Pfarrer Oskar Brüsewitz

40 Jahre nach der Selbstverbrennung von Oskar Brüsewitz erinnern Zeitzeugen und Experten mit einer Lesung, Diskussion und Filmvorführung an den evangelischen Pfarrer, der in der DDR auf tragische Weise Geschichte schrieb. Die Gedenkveranstaltung ist eine Kooperation der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde am Weinberg und findet am Donnerstag, dem 14. Juli, um 19 Uhr in der Zionskirche, Berlin-Prenzlauer Berg statt.

Propst Dr. Christian Stäblein, EKBO, und Dr. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, halten Grußworte. Freya Klier, Autorin und frühere DDR-Bürgerrechtlerin, liest     aus ihrem Buch „Oskar Brüsewitz – Leben und Tod eines mutigen DDR-Pfarrers“. Im Anschluss diskutiert Freya Klier mit Dieter Ziebarth, ehemaliger Kollege von Oskar Brüsewitz, und Thomas Frickel, Dokumentarfilmer des Filmes „Der Störenfried – Ermittlungen zu Oskar Brüsewitz“. Ab 21 Uhr wird der Dokumentarfilm auf dem Zionskirchplatz gezeigt.

Am Morgen des 18. August 1976 fuhr Pfarrer Oskar Brüsewitz vor die Michaelskirche in Zeitz und stellte zwei Plakate auf das Dach seines Autos, auf denen er den Kommunismus anklagte. Aus einer großen Milchkanne übergoss er sich mit Benzin und zündete sich an. Am 22. August erlag er seinen schweren Verletzungen. In seinem Abschiedsbrief schrieb er, er habe nicht Selbstmord begangen, sondern als berufener Zeuge einen Sendungsauftrag erfüllt. Die staatliche Propaganda wertete die Tat öffentlich als die eines Psychopathen. Die Kirchenleitung sah ihre Politik der Verständigung mit der SED in Gefahr und agierte nicht eindeutig, rief aber in einem „Wort an die Gemeinden“ zur Fürbitte auf.

„Ich werde dann gehen“. Die Selbstverbrennung des Pfarrers Oskar Brüsewitz in der DDR
Donnerstag, 14. Juli 2016, 19 Uhr, Zionskirchplatz, 10119 Berlin-Prenzlauer Berg

Weitere Informationen

Pfarrerin Marion Gardei, Beauftragte für Erinnerungskultur der Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Tel. 030 24344-422, Mobil 0172-8957958, m.gardei@ekbo.de
 
Programm

Begrüßung 

Dr. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Dr. Christian Stäblein, Propst der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Dörte Kramer, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde am Weinberg

Lesung      

Freya Klier, Autorin des Buches „Oskar Brüsewitz – Leben und Tod eines mutigen DDR-Pfarrers“

Diskussion  

Thomas Frickel, Dokumentarfilmer; Freya Klier, Autorin und Ex-DDR-Bürgerrechtlerin; Dieter Ziebarth, ehemaliger Kollege von Oskar Brüsewitz

Moderation

Helmuth Frauendorfer, Stellvertretender Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

21.00 bis 22.15 Uhr
Open-Air-Kino Der Störenfried – Ermittlungen zu Oskar Brüsewitz,
Dokumentarfilm, D 1992, Regie: Thomas Frickel
Eintritt  frei