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Pogromgedenken: ERINNERN. GEDENKEN. MITGEHEN

Gedenkweg der Kirchen am 9. November 2023, 16 Uhr

Berlin, 3. November 2023 – Anlässlich des 85. Jahrestags der Novemberpogrome laden die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), das Erzbistum Berlin und der Ökumenische Rat Berlin-Brandenburg für den 9. November 2023, 16.00 Uhr, zu einem stillen Gedenkweg ein. Den Gedenkweg begleiten u.a. Bischof Christian Stäblein (EKBO), Erzbischof Heiner Koch (Erzbistum Berlin), der Vorsitzende des ÖRBB, Monsignore Hansjörg Günther, und der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen.

Bischof Stäblein: „Das Pogromgedenken ist in diesem Jahr besonders wichtig. Wir erinnern die schreckliche Hetze, Verdrängung, Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen und Juden vor 85 Jahren. Und wir sagen mit Nachdruck: Nie wieder ist Jetzt. Antisemitismus ist ein Verbrechen vor Gott und den Menschen gegenüber. Wir gedenken und erinnern unsere Aufgabe heute: an der Seite der jüdischen Geschwister ist unser Platz, ihr unbedingter Schutz ist die Aufgabe dieser Gesellschaft, in diesen Tagen gilt das besonders.“

Erzbischof Koch: „Es ist nicht hinzunehmen, dass unser jüdischen Nachbarinnen und Nachbarn, die in Sorge und Trauer um ihre Angehörigen, Freundinnen und Freunde in Israel leben, Angst um ihr eigenes Leben mitten unter uns haben müssen. Der Gedenkweg ist neben der Mahnung an unsere eigene Verantwortung für mich in diesem Jahr vor allem ein Gebet und ein Zeichen der Solidarität mit unseren jüdischen Nachbarinnen und Nachbarn.“

Nils Busch-Petersen: „Mit dem Gedenkweg setzen wir ein wichtiges Zeichen gegen den wiedererstarkenden Antisemitismus, füllen gemeinsam die Worte ‚Nie wieder‘ mit Leben und erinnern an die Gräueltaten der Novemberpogrome 1938 an jüdischen Handelsgeschäften und ihren Inhabern in Berlin.“

Der Gedenkweg der Kirchen führt vom Winterfeldtplatz über Nollendorf- und Wittenbergplatz, Tauentzien- und Kurfürstendamm zum Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße, durch Straßen, in denen sich früher mehr als einhundert jüdische Geschäfte befanden. An jeder der Stationen werden ein Impuls und ein Grußwort gesprochen.

Der erste Impuls stammt von Erzbischof Koch und das Grußwort vom Staatssekretär für Inneres, Christian Hochgrebe. An der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche spricht Bischof Stäblein den Impuls und Monsignore Günther ein Gebet.

Der nächste Halt ist die Grünfeld-Ecke, vormals Joachimsthaler Platz. Dieser wird zu Ehren einer bedeutenden jüdischen Händlerfamilie, die dort an der Kreuzung zum Kurfürstendamm ein legendäres Geschäftshaus führte, am 8. November umbenannt. An der Grünfeld-Ecke ist Nils Busch-Petersen für den Impuls verantwortlich, während der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Felix Klein, das Grußwort spricht. An der letzten Station, dem Jüdischen Gemeindehaus, begrüßt ein Vertreter der Jüdischen Gemeinde die Anwesenden.

Der Gedenkweg wird vom Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg, der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und dem Erzbistum Berlin gemeinsam mit dem Handelsverband Berlin-Brandenburg e.V. (HBB) veranstaltet. 85 Jahre nach der Reichspogromnacht laden sie die Menschen in Berlin ein, schweigend an die Untaten zu erinnern, der Opfer zu gedenken und sich der Verantwortung zu stellen, die aus der Geschichte erwächst.

www.gedenken.berlin

Hintergrund

Mit den Ausschreitungen vom 9. November 1938 offenbarten die nationalsozialistischen Machthaber ihren Antisemitismus in vollem Ausmaß. Jüdische Einrichtungen, Geschäfte und Synagogen wurden zerstört und Juden und Jüdinnen wurden im ganzen Deutschen Reich verhaftet, misshandelt und ermordet. An den Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes beteiligten sich weite Kreise der Bevölkerung, und nur wenige Stimmen erhoben sich dagegen.

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