31.03.2021
Bischöfe gratulieren jüdischen Gemeinden, Einrichtungen und Einzelpersonen zu Pessach
Berlin, den 31. März 2021 – Im Sinne der Pessachtradition, einer Geschichte der Befreiung von Knechtschaft, „wollen wir keine Bedrückung, Angst und Einschränkung der Freiheit dulden“, so Bischof Christian Stäblein und Erzbischof Heiner Koch in ihrem Gratulationsschreiben zum jüdischen Pessachfest.
In dem Schreiben an jüdische Gemeinden, Einrichtungen und Einzelpersonen in Berlin und Brandenburg heißt es im Wortlaut:
„In diesem zweiten Jahr der Corona-Pandemie senden wir Ihnen aus Anlass des Pessachfestes unsere herzlichsten Glück- und Segenswünsche! G’ott hat sein Volk Israel aus dem Sklavenhaus Ägypten herausgeführt, ein Fest der Befreiung. Die Erinnerung daran, dass Gott uns als freie Menschen will, ist eine Glaubenserfahrung, die uns verbindet.
Vor dem Hintergrund dieser Überzeugung, die wir miteinander teilen, blicken wir in diesem Jubiläumsjahr auf 1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland zurück. Wir sind dankbar, dass jüdisches Leben und jüdische Kultur unser Land zum Segen für alle bereichert und nachhaltig geprägt haben. Mit Scham und Erschütterung bilanzieren wir aber auch das Ausmaß der Anfeindungen, Bedrohungen und Angriffe, denen Jüdinnen und Juden immer wieder ausgesetzt waren und sind. Auch Christinnen und Christen waren daran beteiligt, dass die Gott gewollte Freiheit seinem Volk immer wieder verwehrt wurde. Anstatt an Ihrer Seite zu stehen und Ihre Rechte zu verteidigen, haben die Kirchen selbst Vorurteile und Hass geschürt. Heute und in Zukunft wollen wir als Glaubensgeschwister an Ihrer Seite stehen und in aller Entschlossenheit allem Antisemitismus und Rassismus entgegentreten, die sich von neuem in erschreckender Weise ausbreiten. Im Sinne der Pessachtradition wollen wir keine Bedrückung, Angst und Einschränkung der Freiheit dulden.
Trotz der pandemiebedingt schweren Zeit wünschen wir Ihnen, liebe jüdische Geschwister, dass Sie die Feiertage in Ihren Familien und Gemeinden gemeinschaftlich begehen können und hoffen, dass wir nächstes Jahr wieder frei von allen Beschränkungen feiern können. Chag Pessach sameach und Gottes Segen.“
Stefan Förner Pressestelle
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