Notfallseelsorge in Brandenburg: 25 Jahre Erste Hilfe für die Seele

26.09.2019

Festgottesdienst am 29. September 2019 im Dom zu Brandenburg zum Jubiläum der Notfallseelsorge und Krisenintervention in Brandenburg

Berlin, 26. September 2019 – Ein Unglück, ein schlimmer Unfall, der plötzliche Tod eines nahen Menschen – ehrenamtliche Notfallseelsorger und Kriseninterventionshelfer sind darauf vorbereitet, in solchen Fällen Erste Hilfe für die Seele zu leisten. Bei einem Festgottesdienst mit Propst Dr. Christian Stäblein am 29. September 2019 um 14 Uhr im Dom zu Brandenburg begeht die Notfallseelsorge und Krisenintervention im Land Brandenburg ihr 25-Jähriges Bestehen. „Sie ist heute aus dem Land Brandenburg nicht mehr wegzudenken“, sagt Propst Stäblein, „Ich bin dankbar für 25 Jahre nah bei den Menschen sein, wenn sie es am nötigsten brauchen - in den Notfällen des Lebens.“

Ein Pilotprojekt zur Notfallseelsorge und Krisenintervention wurde bereits 1994 gestartet, flächendeckend sind die Teams seit 2006 tätig. Inzwischen hat jeder Landkreis sein eigenes Notfallseelsorge- und Kriseninterventionshelferteam. 174 ehrenamtliche Notfallseelsorger und -seelsorgerinnen sowie Kriseninterventionshelfer und -helferinnen stehen in Brandenburg bereit. Im vergangenen Jahr kam es zu 841 Einsätzen. Ausbildungsträger in Brandenburg sind die Evangelische
Kirche und das Innenministerium.

Das Konzept der Notfallseelsorge in Brandenburg nimmt eine Vorreiterrolle ein. Denn hier arbeiten kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Christinnen und Christen und konfessionslosen Menschen gleichberechtigt miteinander - im Gegensatz zu den rein kirchlichen Notfallseelsorgesystemen in den alten Bundesländern. Das Brandenburger Konzept hat sich inzwischen in allen fünf Bundesländern durchgesetzt. „Diese spezielle ostdeutsche Situation ist beispielhaft für unser Miteinander“, sagt Propst Stäblein, „sie setzt Maßstäbe, wie Kirche ihren Beitrag in unserer Gesellschaft zum Wohl aller leistet.“

In den ersten Jahren hätten die Einsatzkräfte allerdings noch verhaltene Skepsis gegenüber den Kirchenleuten an der Einsatzstelle gezeigt, sagt Pfarrer Stefan Baier, Beauftragter für Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) im Land Brandenburg, „nach und nach haben sich die Notfallseelsorger und Kriseninterventionshelfer durch qualifizierte, an den Bedürfnissen der Betroffenen orientierte Fürsorge einen guten Ruf erarbeitet. Die Einsatzkräfte sind mittlerweile froh, dass wir ihnen an den Einsatzstellen den Rücken freihalten. So können sie sich  auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.“
Seit 2016 gibt es in Brandenburg auch russischsprachige Notfallseelsorger und Kriseninterventionshelfer. Durch den Ost-West-Verkehr auf der Autobahn 12 von und nach Frankfurt/Oder spiele das ein wichtige Rolle, wenn Menschen aus Russland, der Ukraine oder Polen in Unfälle verwickelt seien, sagt Notfallseelsorger Baier: „Gerade in Notsituationen ist es wichtig, in einer vertrauten Sprache kommunizieren zu können.“
Sonntag, 29. September 2019, 14 Uhr: Festgottesdienst im Dom zu Brandenburg, Burghof 9, 14776 Brandenburg/Havel.

Weitere Informationen: www.notfallseelsorgebrandenburg.de

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