02.12.2020
Die evangelische Wochenzeitung „die Kirche“ feiert 75-jähriges Jubiläum
Berlin, 2. Dezember 2020 – Die evangelische Wochenzeitung „die Kirche“ erschien heute vor 75 Jahren am 1. Advent 1945 zum ersten Mal, mit einer Lizenz der amerikanischen Militärregierung und im Auftrag des Berliner Bischofs Otto Dibelius. „Ich bin ein Fan der Kirchenzeitung“, sagt Christian Stäblein, der als Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz seit 2019 Mitherausgeber ist. „Ich bewundere, was die Redaktion Woche für Woche schafft – und gratuliere von Herzen zum 75. Geburtstag.“
Die Geschichte der Kirchenzeitung ist geprägt von der deutschen Teilung und Wiedervereinigung. Ab 1952 gab es eine West- und eine Ostausgabe für beide Teile Berlins, erstellt von einer gemeinsamen Redaktion. 1961 erfolgte die Trennung in „Berliner Sonntagsblatt“ für West-Berlin und „die Kirche“ in Ost-Berlin. Jedoch erschien im „Sonntagsblatt“ wöchentlich eine Seite aus der Redaktion im Ostteil der Stadt, sodass der Kontakt nicht abriss. „die Kirche“ war nicht nur eine Berlin-Brandenburgische Wochenzeitung, sondern auch eine für die Regionen und Landeskirchen Sachsen, Vorpommern, Sachsen-Anhalt und die schlesische Oberlausitz. Und wurde wie auch andere Kirchenzeitungen in der DDR zensiert. Zu Ostern 1988 machte sie auf diese Eingriffe in redaktionelle Inhalte mit Auslassungen im Text aufmerksam. 1991 fusionierte das „Berliner Sonntagsblatt“ mit der „Potsdamer Kirche“ zum „Berlin-Brandenburgischen Sonntagsblatt“, 1995 entstand aus der Zusammenführung mit „die Kirche“ wieder eine Publikation für die gesamte Landeskirche.
„Debatten anstoßen, verschiedene Positionen zu Gehör bringen – dazu ist Presse da“, sagt Bischof Christian Stäblein. „Auch mal die Kirchenleitung ärgern und zeigen, wie meinungsstark und vielfältig die Kirche ist – nicht nur durch die verschiedenen Regionen, gerade auch in den unterschiedlichen Überzeugungen. Die Kirchenzeitung macht diese öffentlich und hält so die EKBO zusammen, gibt ihr Forum und Stimme in der Gesellschaft.“