Kirchenpolitisches Gespräch zwischen DIE LINKE und der Evangelischen Kirche

09.01.2017

Berlin, 9. Januar 2017 – Die Fraktion der Brandenburger DIE LINKE und Mitglieder der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) haben sich am 9. Januar 2017 erstmals zu einem bilateralen Austausch in Potsdam getroffen. Unter der Leitung des Fraktionsvorsitzenden DIE LINKE, Ralf Christoffers, und Bischof Dr. Markus Dröge standen Fragen des Verhältnisses von Linkspartei und evangelischer Kirche im Mittelpunkt des Gesprächs und Fragen der sozialen Gerechtigkeit.

 

Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende Ralf Christoffers:

„Die Kirche ist ein wichtiger Partner der LINKEN, insbesondere im sozialen Dialog. ‚Unser Nächster ist jeder Mensch, besonders der, der unsere Hilfe braucht‘. Dieser Gedanke Luthers hat viele Facetten. Ob sozial Schwache, Pflegebedürftige oder Flüchtlinge: es darf keine Vergessenen und Ausgegrenzten geben. Gleichzeitig ist eine gute Bezahlung von denen wichtig, die sich um die Gesellschaft kümmern, insbesondere in der Pflege.“

 

Bischof Dr. Markus Dröge:

„Das Gespräch mit dem Fraktionsvorstand der Brandenburger LINKEN führt den Mitgliedern unserer Kirchenleitung klarer vor Augen, dass Regierungsverantwortung tragen immer mit konkreten Entscheidungen verbunden ist. Ich nehme mit Respekt wahr, wie die LINKE sich für soziale Gerechtigkeit und gute Perspektiven in Brandenburg einsetzt. Hilfreich war, dass und wie wir uns über die trennenden Erfahrungen der Vergangenheit austauschen konnten. Ich begrüße es sehr, dass die LINKE sich der differenzierten Aufarbeitung der DDR-Geschichte ohne Wenn und Aber stellt.“

 

Im Gespräch wurde auch auf das Reformationsjubiläum geschaut. Ralf Christoffers würdigte die Auswirkung der Reformation bis heute: „Ein Ertrag der Reformation war, dass jeder Mensch in Fragen des Glaubens und des Gewissens frei ist. An diesen Gedanken anzuknüpfen, bedeutet sich für eine tolerante und offene Gesellschaft zu engagieren. Mit reformatorischen Widerstandsgeist zu leben, heißt deshalb auch auf soziale und friedvolle Veränderungen zu dringen, hier, in Deutschland, in Europa und weltweit.“

 

Bischof Dröge hat deutlich gemacht, wo die Reformation für die heutige Gesellschaft weiterhin bedeutsam ist: „Das Reformationsjubiläum zu feiern, heißt für unsere Landeskirche, aus dem Glauben eine „Weltfrömmigkeit“ zu leben, die sich nicht von Stimmungsmache beeindrucken lässt, sondern kritisch nach den Fakten fragt. Vernunft und biblische Orientierung, die beiden Pfeiler, auf die Luther seine Überzeugung gestellt hat, sind bis heute ein gutes Fundament für einen wachen und mutigen Glauben.“

 

Weitere Themen des Gesprächs waren die Auswirkungen der Kreisgebietsreform, der Sonn- und Feiertagsschutz, die Integration von Flüchtlingen, Fragen der sozialen Gerechtigkeit, der Strukturwandel in der Lausitz oder die zunehmende Polarisierung der öffentlichen Debatten. Zudem diskutierten beide Seiten die angestrebten Pläne zur Etablierung eines Friedens- und Versöhnungszentrums im Turm der ehemaligen Garnisonkirche Potsdam.

 

Ralf Christoffers: „Wir stimmen überein, das gemeinsame Miteinander in Brandenburg zu stärken. Maßgabe sollte nicht sein: was kann ich für mich mitnehmen, sondern was kann ich der Gemeinschaft geben. Keine Entzweiung von Menschen, egal welcher Kultur.“

 

 

Diese Pressemitteilung wird zeitgleich von der Pressestelle der Brandenburger Fraktion DIE LINKE  verschickt. Doppelungen bitten wir zu entschuldigen.

 

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Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Pfarrer Christoph Heil

Pressestelle

Georgenkirchstraße 69

10249 Berlin

Tel.: 030 243 44-423

Fax: 030 243 44-289

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