Gottesdienst am Vorabend des Christopher Street Days 2021

20.07.2021

Landeskirche bittet um Vergebung wegen Diskriminierung queerer Menschen

Berlin, 20. Juli 2021 – Bischof Christian Stäblein wird am Freitag, 23. Juli 2021, stellvertretend für die Kirchenleitung um Vergebung dafür bitten, dass queere Menschen im Kontext der Kirche diskriminiert und ausgegrenzt wurden. Die Erklärung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) steht im Mittelpunkt des multireligiösen Gottesdienstes in der St. Marienkirche in Berlin-Mitte, der um 18 Uhr beginnt.

„In Übernahme der Verantwortung für das kirchliche Handeln in der Vergangenheit bekennen wir, dass wir einen für queer lebende Menschen jahrzehntelangen schmerzhaften Weg verantworten“, so Bischof Stäblein. „Wir rufen dazu auf, die noch nicht erzählten Erfahrungen und Lebensgeschichten zu Gehör zu bringen und im Gedächtnis zu halten. Wir erklären nachdrücklich und laut: Wir stehen als Kirchenleitung gemeinsam für eine Kirche der Vielfalt. Wir glauben, dass sie Gottes Wille entspringt. Alle Menschen sollen an unserer Kirche teilhaben und teilnehmen können.“

Der Gottesdienst in multireligiöser Gastfreundschaft am Vorabend des Christopher Street Days hat in Berlin Tradition: Er findet seit 2012 in der St. Marienkirche in Berlin Mitte statt. Auf Einladung des Evangelischen Kirchenkreises Berlin Stadtmitte nehmen an ihm Vertreter*innen unterschiedlicher Religionen sowie Repräsentant*innen aus Politik und Gesellschaft teil. Erwartet werden in diesem Jahr unter anderem Staatssekretärin Juliane Seifert, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Kultursenator Klaus Lederer sowie Seyran Ates von der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee, Rabbiner Walter Homolka und andere.

Geleitet wird der Gottesdienst von Superintendent Bertold Höcker, zu den Mitwirkenden gehören unter anderem die stellvertretende Superintendentin Silke Radosh-Hinder und Pfarrer Eric Haußmann. Die Predigt hält Bischof Christian Stäblein, der im Rahmen des Gottesdienstes den ehemaligen Profi-Fußballer Marcus Urban taufen wird. Urban ist Sportbeauftragter im Kirchenkreis Berlin Stadtmitte und wurde durch seine Biografie „Versteckspieler“ bekannt, die von Homophobie im Fußball handelt.

Kooperationspartner sind der LSVD Berlin-Brandenburg, die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld und der CSD Berlin e. V.

Die Erklärung der EKBO kann ab Freitag, 23. Juli, 18 Uhr im Wortlaut hier nachgelesen werden: www.ekbo.de, https://kkbs.de/blog/67722

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