22.08.2022
Gemeinsame Erklärung anlässlich des Fischsterbens im August 2022
In diesen Tagen sind wir voller Trauer wegen des Massensterbens des Fischbestands in der Oder. Sie ist unser gemeinsamer Naturschatz, den wir gemeinsam an beiden Ufern erleben. Die Bilder der verendeten Fische bewegen Menschen auch weit über unsere Region hinaus, sogar international. Wir denken an alle, die beruflich und ehrenamtlich diese schwere Aufgabe bewältigen müssen und beten für sie.
Als Kirchen östlich und westlich der Oder vereint uns das Anliegen, dass alle erforderlichen Bemühungen zur Bewahrung der natürlichen Umwelt unternommen werden. Nach vielen Jahren, in denen die Oder unsere Länder getrennt hat, haben wir uns als Christinnen und Christen in den letzten Jahrzehnten dafür eingesetzt, dass die Oder ein deutsch-polnischer Fluss ist, der Menschen in einem gemeinsamen Kulturraum verbindet. Wir haben gemeinsam an der Oder gebetet und wir sind gemeinsam an der Oder gepilgert. Wir sind dankbar, dass die Oder auch wieder mehr ein natürlicher Lebensraum für viele Fisch- und Pflanzenarten geworden ist.
In diesem Zusammenhang erkennen wir die Notwendigkeit von unaufhörlichen Bemühungen zum Schutz der natürlichen Umwelt an. Wir wenden uns an alle Menschen guten Willens, um mit gemeinsamem Engagement die Wiederherstellung der Flora und Fauna in der Oder und in ihrem Naturraum zu ermöglichen. Gleichzeitig sehen wir die Möglichkeit und Notwendigkeit einer gesellschaftlichen und materiellen Unterstützung der Bemühungen für die Oder, das kostbare Naturdenkmal, und die mit ihr verbundene Infrastruktur.
Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO)
Heiner Koch, Erzbischof von Berlin Röm.-kath. Erzdiözese
Tadeusz Lityński, Bischof von Zielona Góra-Gorzów Röm.-kath. Diözese in Polen
Waldemar Pytel, Bischof der Diözese Breslau Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen
Theresa Rinecker, Generalsuperintendentin im Kirchensprengel Görlitz in der EKBO