16.03.2020
Alternative Angebote im Radio, im Internet und auf Social Media - Bischof Christian Stäblein: „Kirchengemeinden in Land und Stadt müssen gerade jetzt Netzwerke der Nächstenliebe sein“
Berlin. März 2020 – Die Reaktion von Evangelischen Kirchengemeinden auf die Anordnung der Landesregierungen zur Eindämmung des Corona-Virus sind unterschiedlich. Zwar haben einige Kirchengemeinden auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ihre Gottesdienste abgesagt oder Kirchen geschlossen, doch andere versuchen, unter Einhaltung der Präventionsvorschriften dennoch kleinere Gottesdienste anzubieten und ihre Kirchen als Orte des stillen Gebetes offen zu halten. Einige Kirchen in Berlin sind zum Gebet geöffnet, so die St. Marienkirche und der Berliner Dom.
In Frankfurt/Oder haben einige Kirchen zum stillen Gebet geöffnet, ebenso die Oberkirche St. Nikolai in Cottbus In Brandenburg bleiben die St. Nikolai-Kirche und die Friedenskirche in Potsdam, der Dom zu Brandenburg sind geschlossen. Die MitarbeiterInnen des Domstifts Brandenburg sind weiterhin telefonisch und per Mail für Sie erreichbar. Die Petrikapelle wird vorübergehend ab sofort jeden Tag von 10 bis 18 Uhr als Raum für persönliche Gebete, Fürbitten und Stille geöffnet sein. Wir bitten von Besichtigungen Abstand zu nehmen.
„Auch wenn wir keinen Gottesdienst zusammen feiern, können wir füreinander da sein“, sagte Bischof Christian Stäblein. Radio- und Fernsehgottesdiensten, seelsorgende Telefonketten und Gebet seien gute Möglichkeiten zueinander Kontakt zu halten. „Kirchengemeinden müssen gerade jetzt Netzwerke der Nächstenliebe sein“, betonte Bischof Stäblein.
Hilfsangebote für Bedürftige sollen so weit wie möglich aufrechterhalten werden. Nach wie vor versuchen Kirchengemeinden, Obdachlose und Bedürftige mit dem Nötigsten zu versorgen.
Einrichtungen der Obdachlosen- und Kältehilfe sollen nach Möglichkeit vorgehalten werden. „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“ – mit diesem biblischen Wort plädierte Pröpstin Christina-Maria Bammel dafür, dass niemand allein gelassen werden solle, schon gar nicht in Krisen- und Krankheitszeiten.