Europäischer Stationenweg stoppt in der Lausitz

03.05.2017

Kerkwitz in Brandenburg wird, vom 10. bis 12. Mai 2017, symbolisch zum Ort der Reformation

Berlin, 3. Mai 2017 – Der Reformator Martin Luther war nie in Kerkwitz, und doch wird das gerade einmal 500 Einwohner zählende Dorf in Brandenburg vom 10. bis 12. Mai 2017 ganz im Zeichen der Reformation stehen. Als einziges deutsches Dorf in der Riege großer Städte wie London, Liverpool, Venedig, Prag, Riga, Graz, Berlin wird das Geschichtenmobil auf dem Sportplatz von Kerkwitz zu Gast sein. Begrüßt wird das Geschichtenmobil am 10. Mai 2017 um 18 Uhr durch Bischof Dr. Markus Dröge, Landrat Harald Altekrüger und weitere Vertreter aus Kirche und Politik. Am Hauptfesttag, Donnerstag, dem 11. Mai, kommen zahlreichen Schüler aus der Region zum Projekttag "Was ist Reformation?" nach Kerkwitz. Im Festzelt auf dem Dorfplatz führen Jugendliche aus Schleife das Musical „Alles Liebe, Martin Luther“ auf. Geplant sind zudem unter anderem ein deutsch-wendisches Volksliedersingen und eine ökumenische Andacht. Abends sollen reformatorische Geschichten aus Kerkwitz und der Lausitz erzählt werden. 15 von ihnen nimmt das Geschichtenmobil mit.

Die Entscheidung, Kerkwitz zur Station zu machen, traf die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), um zu zeigen, dass Reformation nicht nur ein Phänomen urbaner Zentren, sondern auch des ländlichen Raums war und ist. Die Kerkwitzer Gustav-Adolf-Kirche dient dabei als ein Hoffnung stiftender Symbolort: Sie wurde von den Dorfbewohnern 1952 gebaut, da die Kerkwitzer die bis dahin genutzte Kirche auf polnischer Seite nicht mehr erreichen konnten. Das Gustav-Adolf-Werk hatte in der gesamten DDR für den Kirchbau Geld- und Sachspenden gesammelt, so dass am 2. Juni 1952 die Gustav-Adolf-Kirche zu Kerkwitz als erste Kirche überhaupt in der DDR gewidmet werden konnte. Auch beim Stationenweg in Kerkwitz wirkt das Gustav-Adolf-Werk mit: Leitende Vertreter sowie Stipendiaten aus Brasilien und Rumänien gestalten den Haupttag des Stationenweg am 11. Mai 2017 mit.

Einen zweiten reformatorischen Aufbruch symbolisiert die aktive Gestaltung des Strukturwandels der Region in Bezug auf Braunkohletagebau und Energiewende: 2007 erfuhren die Kerkwitzer, dass ihr Dorf mitsamt Kirche einem Braunkohletagebau weichen solle. Das führte zu erheblichen Widerständen, die auch von der Kirchengemeinde vor Ort mitgetragen wurden. Erst zehn Jahre später – und nur wenige Wochen vor Ankunft des Europäischen Stationenwegs in Kerkwitz - endete die Zeit der Ungewissheit. Am 30. März 2017 hat das Energieunternehmen LEAG den Plan aufgegeben, Kerkwitz und seine zwei Nachbardörfer abzubaggern. Das Frontendenken zwischen Kohlegegnern und Kohlebefürwortern soll jetzt durch ein gemeinsames Nachdenken über eine Zukunft in der Lausitz nach der Braunkohle und durch eine gemeinsame Gestaltung des Strukturwandels abgelöst werden.

Weitere Informationen unter: https://r2017.org/europaeischer-stationenweg

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