02.10.2024
Der Kulturbeirat der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz begrüßt das Kirchenmanifest
Berlin, 02. Oktober 2024 – Gestern, am 1. Oktober 2024, diskutierte der Kulturbeirat der EKBO über das sogenannte Kirchenmanifest – eine bundesweite Initiative, Kirchen als öffentliche Räume zu bewahren angesichts ihrer Gefährdung durch sinkende Mitgliederzahlen und Finanzen. Die Präsidentin des Brandenburger Landtags Prof. Dr. Ulrike Liedtke und der Leiter des Kirchlichen Bauamts der EKBO Frank Röger begrüßten das Manifest als einen wichtigen Impuls, in einer breiten Allianz zivilgesellschaftlicher Akteure und Akteurinnen für die Erhaltung von Kirchen als offenen Räumen der Gesellschaft einzutreten. Gerade angesichts der Landtagswahlergebnisse in Brandenburg seien offene Räume der Begegnung und des Diskurses wichtiger denn je.
Die Präsidentin des Brandenburger Landtags Prof. Dr. Ulrike Liedtke wies mit Blick auf die Ergebnisse der Landtageswahlen auf einen tiefen „Riss in unserer Gesellschaft“ hin. Mit Blick auf die Frage, wie diese Spaltung überwunden werden könne, käme den Kirchen eine wichtige integrative Aufgabe zu. Deshalb sei die Initiative des Kirchenmanifestes so wichtig, weil sie sich für die Bewahrung von öffentlichen Räumen der Begegnung in gemeinschaftlicher Trägerschaft einsetze. Kirchen seien identitätsstiftende „Ankerpunkte“ und Gemeinschaftsräume insbesondere im ländlichen Raum. Dabei könne die Frage der Finanzierung nicht allein an die angespannten Haushalte der Politik herangetragen werden, sondern liege auch in Verantwortung der Privatwirtschaft.
Der Leiter des Kirchlichen Bauamts der EKBO, Frank Röger, betonte die Wichtigkeit einer breiten öffentlichen Verantwortungsgemeinschaft für den Erhalt von Kirchen, insbesondere im ländlichen Raum. Mit Blick auf sinkende Kirchenmitgliedschaften und sinkende Finanzmittel sei die Erhaltung der Kirchen zunehmend eine Herausforderung: Es fehle an Finanzen und Personal, um alle Kirchen zu erhalten. Umso wichtiger sei eine breite zivilgesellschaftliche Allianz, insbesondere die Zusammenarbeit von Kirche und Politik auf allen Ebenen, um Modelle für den Erhalt von Kirchengebäuden zu entwickeln.
Die Sprecherin und die Sprecher des EKBO-Kulturbeirates betonen:
Barbara Schneider-Kempf, Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin a.D.:
„Kirchen sind wichtige gemeinschaftsstiftende Räume! Ihre räumliche Qualität prädestiniert sie als Räume der Begegnung, die es in gemeinschaftlicher Verantwortung zu bewahren gilt.“
Dr. Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz:
„Wir brauchen mehr zivilgesellschaftliche Verantwortung für den Erhalt von Kirchen. Gerade angesichts der Ergebnisse der Landtagswahlen in Brandenburg brauchen wir mehr denn je menschenfreundliche Räume der Begegnung und des offenen Austauschs, um die Spaltung unserer Gesellschaft zu überwinden!“
Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats:
„Das Kirchenmanifest ist ein sehr wichtiger Anstoß aus der Zivilgesellschaft zur Diskussion um den künftigen Umgang mit Sakralbauten. Die Kirchen sollten die Chance beherzt ergreifen und den Ball, den ihr die Zivilgesellschaft zugeworfen hat, aufnehmen. Wir brauchen solche Impulse und die Verantwortung aller, um gemeinsam für die Kirchengebäude, die nicht mehr für Gottesdienste genutzt werden können, eine Zukunft zu geben.“
Hintergrund:
Der Kulturbeirat der EKBO wurde am 8. April 2022 konstituiert und besteht aus 40 Vertreterinnen und Vertretern aus Kultur und Kirche. Er tagt zwei- bis dreimal im Jahr zu gemeinsamen Fragestellungen und Handlungsfeldern von Kultur und Kirche. Darüber hinaus dient er der Information und Beratung des Bischofs und der Kirchenleitung in kulturellen und kulturpolitischen Fragen.
Ansprechpartner für inhaltliche Fragen:
Pfarrer Hannes Langbein
Kunstbeauftragter der EKBO und Geschäftsführer des EKBO-Kulturbeirats
Stiftung St. Matthäus
Auguststraße 80, 10117 Berlin
Tel.: 030-28395283, langbein
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