08.02.2016
Der promovierte Jurist war von 1982 bis 1989 Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR, von 1989 bis 1990 deutscher UN-Botschafter und von 1990 bis 1999 Minister für Justiz, Bundes- und Europaangelegenheiten im Land Brandenburg
Berlin, 5. Februar 2016 – Bischof Markus Dröge gratuliert Hans Otto Bräutigam zum 85. Geburtstag. Hans Otto Bräutigam wurde am 6. Februar 1931 in Völklingen geboren. Der promovierte Jurist war von 1982 bis 1989 Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR, von 1989 bis 1990 deutscher UN-Botschafter und von 1990 bis 1999 Minister für Justiz, Bundes- und Europaangelegenheiten im Land Brandenburg.
Im Gratulationsschreiben des Bischofs heißt es unter anderem: „Als 'Brandenburger der ersten Stunde' haben Sie am Aufbau freiheitlich-demokratischer Strukturen in den neuen Ländern und an der Einheit Deutschlands aktiv mitgearbeitet. Sie haben unserem Land viel geschenkt und sich mit Ihrer ganzen Person eingesetzt.“
Weiter schreibt Bischof Dröge: „Am Beginn des Jahres 1989 haben Sie in einem Interview in der Zeit einmal gesagt, die deutsche Frage sei nicht in erster Linie eine Frage der staatlichen Organisation, sondern 'für mich geht es um menschenwürdige Verhältnisse für alle Deutschen.' Dieser Fokus auf die Würde des Einzelnen und die Menschenrechte wirft ein Licht auf Ihre großen Verdienste als Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR von 1982 bis 1989, als deutscher UN-Botschafter sowie dann als Minister für Justiz, Bundes- und Europaangelegenheiten in Brandenburg. In diesem menschenrechtlichen Horizont konnten Sie auch die kirchliche Bürgerrechtsbewegung und insgesamt den Einfluss der Kirchen auf das Leben der Menschen in der DDR sowie die öffentliche Bedeutung des Evangeliums in der Gesellschaft der Bundesrepublik würdigen und hochschätzen. Sie haben ein Stück deutsche und europäische Geschichte aktiv mitgestaltet, die unser Verstehen übersteigt. Die friedliche Revolution und die Einheit sind in ihrer umwälzenden Kraft bis heute nicht vollständig zu erklären. Angesichts der vielen kriegerischen Konflikte und Transformationsprozesse in der Welt, versetzen mich die Geschehnisse vor 26 Jahren immer wieder in demütiges Staunen. Und ich danke Ihnen, dass Sie diesen Prozess friedlich und ausgewogen mitgestaltet haben."