18.06.2025
20. bis 22. Juni 2025: Gedenkaktion in Berlin anlässlich des Weltflüchtlingstags – Freiwillige lesen 32 Stunden lang die Namen von bei der Flucht Verstorbenen vor
Berlin, 18. Juni 2025 – Während die Zahl der Menschen, die als Asylsuchende Europa erreichen, stark sinkt, steigt die Zahl der Menschen, die auf der Flucht sterben: 66.519 Menschen (Stand: 12. Juni 2025) kamen seit 1993 nach Angaben der Organisation United Against Refugee Deaths auf der Flucht nach Europa ums Leben - das sind 5.899 Tote seit letztem Jahr, rechnerisch gesehen 16 Tote jeden Tag. In Berlin findet vom 20. bis 22. Juni 2025 anlässlich des Weltflüchtlingstags im Berliner Dom und in der Passionskirche in Kreuzberg die Gedenkaktion „Beim Namen nennen“ statt. Mit der Aktion wolle man ein Zeichen setzen, sagt Pfarrerin und Mit-Initiatorin Barbara von Bremen: „Wir erinnern an alle, die auf ihrer Flucht gestorben sind, die nirgends beerdigt wurden. Ihre Familien trauern dennoch um sie. Eltern verloren ihre Kinder, Kinder ihre Eltern. Das darf so nicht weiter gehen. Es ist ein Skandal, den wir öffentlich beklagen.“
Unter den Lesenden ist auch Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO): „Noch immer ertrinken Menschen auf der Flucht im Mittelmeer, weil sie nicht gerettet werden, weil sie nicht an Land gelassen werden. Diese Menschen haben einen Namen. Sie alle haben ihre ureigene Geschichte, Familien und Freunde, die sie lieben. Wir müssen an diese Menschen und ihre Schicksale, an ihre Hoffnungen auf ein besseres Leben und Träume erinnern. An über 65.000 Tote. Beim Namen nennen ist eine wichtige Gedenkaktion, die ins Mark trifft. Und die den auf der Flucht gestorbenen Menschen wenigstens ihre Namen zurückgibt.“
Termine:
Freitag, 20. Juni 2025, Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin:
Von 10 bis 17 Uhr lesen Freiwillige die Namen der Verstorbenen und berichten von den Umständen, unter denen die Schutzsuchenden ihr Leben verloren haben. Mit musikalischer Begleitung. Zuvor werden die Namen und Lebensdaten der Verstorbenen auf Stoffstreifen geschrieben und sowohl vor als auch in der Kirche aufgehängt.
Freitag, 20. Juni 2025, Berliner Dom, Am Lustgarten, 10178 Berlin:
18 Uhr: Gedenkgottesdienst zum Weltflüchtlingstag.
Samstag, 21. Juni bis Sonntag, 22. Juni, Passionskirche am Marheinekeplatz, 10961 Berlin-Kreuzberg:
32 Stunden lang, von Samstag um 10 Uhr durchgehend bis Sonntag um 18 Uhr, wird die Lesung fortgesetzt. In halbstündigen Abschnitten werden die Namen der Gestorbenen und die Umstände ihres Todes genannt. Jeweils zur vollen Stunde gibt es Musik, Worte, Stille.
Sonntag, 22. Juni 2025, 18 Uhr, Passionskirche, Berlin-Kreuzberg: „hinnschauen - beten – handeln“ – Gedenkstunde und Abschluss der Aktion.
Mitmachen bei der Aktion „Beim Namen nennen“
Wer sich in der Passionskirche an den Lesungen der Namen oder mit kurzen künstlerischen Beiträgen beteiligen möchte, melde sich bei Barbara von Bremen: barbara.von.bremen
Hintergrund:
„Beim Namen nennen“ findet statt in Berlin, Bern, Braunschweig, Chur, Dortmund, Essen, Frankfurt, Mannheim, Genf, Luzern, Neuchatel, Thun, St. Gallen und Zürich. In Berlin werden die Veranstaltungen von der Gemeinde des Berliner Doms, der Evangelischen Kirchengemeinde vor dem Halleschen Tor, der Evangelischen Kirchengemeinde Kreuzberg und Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg e.V. ausgerichtet.
www.beimnamennennen.ch/city/berlin
Kontakt:
Pfarrerin Barbara von Bremen (für die Kreuzberger Passionskirche) barbara.von.bremen@kght.de / +49 163 175 2907
Pfarrerin Christiane Münker (für den Berliner Dom) Christiane.Muenker@berlinerdom.de / +49 30 20269 191
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