10.10.2019
Dröge zitiert Dietrich Bonhoeffer, „nur wer für die Juden schreit, darf auch gregorianisch singen“
Berlin, 10. Oktober 2019 – Bischof Dr. Markus Dröge hat dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Dr. Josef Schuster, in einem Brief die Betroffenheit und die Solidarität der evangelischen Landeskirche mit den jüdischen Gemeinden nach dem Anschlag in Halle übermittelt.
„Mit großer Betroffenheit und erschüttert von der Gewalt, die gegen die Synagoge in Halle gestern gerichtet war, möchte ich Ihnen die Verbundenheit unserer evangelischen Landeskirche übermitteln und unsere Solidarität versichern.
Mir ist sehr deutlich, welche Erschütterung dieser Anschlag für die jüdischen Gemeinden in unserem Land bedeutet und wie viel Besorgnis und Angst er unter Jüdinnen und Juden auslösen wird. Es ist eine neue Qualität der Gewalt, dass ein Attentäter bei Tageslicht vermummt durch die Stadt fährt und gezielt Menschen tötet.
Ich wünsche mir sehr, dass dieses Attentat Ihre Gemeinden nicht daran zweifeln lässt, wie viele Menschen in unserem Land und in der evangelischen Kirche an Ihrer Seite stehen. Für uns als evangelische Kirche ist der Satz von Dietrich Bonhoeffer, „Nur wer für die Juden schreit, darf auch gregorianisch singen“ eine nicht nur in die Geschichte unserer Kirche und unseres Landes gerichtete Aussage, sondern auch eine aktuell und bleibend verpflichtende Mahnung.“
Bischof Dröge betont, dass die evangelische Landeskirche sich weiterhin dafür einsetzen wird, dass dem Rechtsextremismus, dem Antisemitismus und der Menschenverachtung nach allen Kräften gewehrt wird.