08.04.2020
Bischof Stäblein: „Bonhoeffer ist heute aktueller denn je“
Berlin, 8. April 2020 – 75 Jahre nach der Ermordung Dietrich Bonhoeffers durch die Nationalsozialisten erinnert die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) an ihren bedeutenden Theologen. Am 9. April 1945, einen Monat vor Kriegsende, wurde Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet, da er aus seinem christlichen Glauben heraus Widerstand gegen das NS-Regime leistete, sich für verfolgte Juden einsetze und politisch engagiert handelte. Bis zu seiner Verhaftung wirkte er als theologischer Lehrer im illegalen Predigerseminar der Bekennenden Kirche in Finkenwalde und als ökumenischer Mahner zum Frieden.
„Dietrich Bonhoeffer war Vordenker im besten Sinne“, sagt Bischof Christian Stäblein, „seine Gedanken von einem Christus in dieser Welt, seine Friedensliebe und seine Ideen zu einer weltumspannenden gemeinsamen Kirche brauchen wir gerade jetzt in dieser Zeit. 75 Jahre nach seinem gewaltsamen Tod ist er aktueller denn je.“
Statt der geplanten Gedenkgottesdienste und Gedenkfeiern gibt es unter anderen am 9. April um 18 Uhr einen Livestream mit der Schauspielerin Charlotta Bjelfvenstam aus der Evangelischen Gedenkkirche Plötzensee. Sie liest aus Briefen Bonhoeffers an seine Verlobte Maria von Wedemeyer (http://www.cw-evangelisch.de/event/6879780D). Aus dem Berliner Dom wird ebenfalls an Bonhoeffers Todestag ein Gespräch von Domprediger Thomas C. Müller mit Altbischof Wolfgang Huber übertragen, in dem Huber die Bedeutung Bonhoeffers für die Theologie der Gegenwart erläutert. (www.berlinerdom.de). Auf der Website des Bonhoefferhauses www.bonhoeffer-haus-berlin.de finden Interessierte Texte von Dietrich Bonhoeffer unter „Aktuelles für jede Woche neu“ mit der Überschrift „So viel Widerstandskraft! Bonhoeffer lesen in kritischen Zeiten“. Auf www.ekbo.de finden sich Statements von Pfarrer Gottfried Brezger und Öoreen Ullmann, die das Bonhoefferhaus in der Berliner Marienburger Allee 43 in der Siedlung Heerstraße leiten, von Pröpstin Christina-Maria Bammel, deren Glauben von Dietrich Bonhoeffer geprägt wurde und - aus jüdischer Perspektive – von Andreas Nachama, dem Vorsitzenden der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschlands.