16.11.2015
Verurteilung der Dublin-III-Verordnung; Türkei und Afghanistan keine sicheren Drittländer
Berlin, 14. November 2015
Die Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz hat die erneute strikte Anwendung der Dublin-III-Verordnung verurteilt und eine gerechte Verteilung der Schutzsuchenden in der EU gefordert. Türkei und Afghanistan dürften nicht in die nationale Liste der sogenannten sicheren Drittstaaten aufgenommen werden. Die Landessynode forderte die politischen Verantwortlichen auf, ihrerseits die notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen in der Flüchtlingspolitik einzubringen und bürokratische Hürden abzubauen. Sie sprach sich für die Möglichkeit des legalen Familiennachzuges aus, damit schutzlos Zurückgebliebene nicht auf gefährliche Fluchtwege gezwungen werden.
Die Landessynode erklärte sich solidarisch mit allen, die gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus eintreten. Sie dankte denen in Politik, Gesellschaft und Kirche, die sich mit großem Engagement ehrenamtlich und hauptamtlich für Flüchtlinge einsetzen. Sie dankte Kirchenkreisen und Kirchengemeinden, die mit zusätzlichen Personal- und Sachmitteln professionelle Begleitung von Ehrenamtlichen ermöglichen. Und sie dankte den diakonischen Trägern, die Unterkünfte bereitstellen und betreiben sowie Beratung und Begleitung anbieten.
Die Landessynode schloss sich dem Kommuniqué von 35 Bischöfen und Kirchenführern aus 20 Ländern vom 29. Oktober zur Flüchtlingskrise in Europa an.