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Gedenken zum 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion

„Unser vergegenwärtigendes Erinnern ist wichtig“, sagt Pfarrerin Marion Gardei

Berlin, 16. Juni 2021 – Am 22. Juni 2021 jährt sich zum 80. Mal der Überfall durch die deutsche Wehrmacht auf die Sowjetunion. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) erinnert an diesen Jahrestag und an die Opfer des Krieges ab morgen mit Andachten, einem Vortrag und einem Gedenkgottesdienst.

Vortrag: Am Donnerstag, 17. Juni, um 19 Uhr hält Jörg Morré, Direktor des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst, in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche den Vortrag „Geteilte Erinnerungen: Der Überfall auf die Sowjetunion durch Nazideutschland und die Erinnerungskultur in den Nachfolgestaaten“. Die Moderation übernimmt Pfarrerin Marion Gardei, Beauftragte der EKBO für jüdisches Leben und für den Kampf gegen Antisemitismus und Beauftragte für Erinnerungskultur. „Anlässlich des 80. Jahrestages dieser gewaltsamen und folgenschweren Konfrontation ist unser vergegenwärtigendes Erinnern wichtig“, sagt Gardei. „Um die Opfer nicht zu vergessen, um trotz aller politischen Schwierigkeiten auch heute Versöhnungsarbeit zu leisten und um sich für ein menschliches Miteinander über alle Grenzen hinweg einzusetzen.“

Andacht im Freien: Am Sonntag, 20. Juni, um 16 Uhr lädt die EKBO zur Andacht „Der Gott, der Sklaven befreit, sei uns gnädig“ auf dem Jerusalemsfriedhof V in Berlin-Neukölln ein.

Andacht auf YouTube: Am Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion, am Dienstag, 22. Juni, findet um 18 Uhr die Live-Premiere einer Andacht auf YouTube statt. Sie entstand unter Beteiligung von Kantorin Esther Hirsch, Rabbiner Professor Andreas Nachama, Pfarrer Lutz Nehk und Pfarrerin Marion Gardei. Unter dem Motto „Du sollst nicht morden“ wird des Jahrestags der Wannsee-Konferenz (20. Januar 1942), der Opfer des Holocaust und des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion gedacht.

Gottesdienst mit Bischof Stäblein: Am selben Tag gibt es um 19 Uhr einen Gedenkgottesdienst „Denn keiner bleibt verschont im Krieg“ in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche. Bischof Christian Stäblein hält die Predigt, Pfarrerin Kathrin Oxen und Pfarrerin Marion Gardei übernehmen die Liturgie. Eine Anmeldung zum Gottesdienst ist über die Website der Kirchengemeinde möglich.

„Bis heute sind die Auswirkungen des barbarischen Vernichtungskrieges zu spüren, den der Angriff des nationalsozialistischen Deutschlands auf die Sowjetunion bedeutete“, sagt Pfarrerin Marion Gardei. „Das Leid und die Zerstörungen waren unermesslich. Es gibt kaum noch Augenzeugen, die uns berichten können, welchen Schmerz dieser Krieg ihnen und ihren Familien zugefügt hat.“

Hintergrund

Am 22. Juni 1941 begann mit der Operation Barbarossa der Angriff des nationalsozialistischen Deutschlands auf die Sowjetunion. Betroffen waren die sowjetisch besetzten Teile Polens, die sowjetisch annektierten baltischen Staaten, die ukrainischen und weißrussischen Teile der Sowjetunion sowie Teile Russlands. Millionen Menschen fielen in der Sowjetunion dem Vernichtungskrieg zum Opfer.