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Bischof Markus Dröge trauert um Barbara Faccani und würdigt ihre Arbeit

Bischof Dr. Markus Dröge trauert um Barbara Faccani, die am 18. Juli 2015 verstorben ist. Barbara Faccani war 30 Jahre lang im „Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt“, hat die Interkulturelle Woche mit gegründet und war die Ideengeberin für die Kunstauktion der evangelischen Landeskirche zur Unterstützung von Projekten für Migranten und Flüchtlinge. Seit 2000 war sie zudem stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Berlin. 

Bischof Dr. Markus Dröge würdigt das Wirken von Barbara Faccani (geboren am 10. Oktober 1939, gestorben am 18. Juli 2015):

„Ich habe in Barbara Faccani eine beeindruckende, lebensbejahende Persönlichkeit mit einem feinen Humor kennen gelernt, die es immer wieder geschafft hat, durch ihr vielfältiges Engagement Menschen und Vereine zu unterstützen, die es ansonsten schwer gehabt hätten, öffentlich sichtbar zu werden. Sie hat damit dem kirchlichen Auftrag öffentlichen Ausdruck verliehen und zugleich kritisch deutlich gemacht, was Kirche für sie ausmacht. Kirche soll sich mitten in der Gesellschaft und in der Arbeitswelt für die Rechte der Menschen und für Gerechtigkeit einsetzen.

Barbara Faccani kam aus der Wirtschaft. Sie hatte Volkswirtschaft studiert, in verschiedenen Betrieben gearbeitet, ist dann ganz bewusst den Schritt in die Kirche gegangen und hat über drei Jahrzehnte als Referentin im „Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt“ gearbeitet. Auf beeindruckende Weise war sie in die Welt der Wirtschaft und die Politik hinein vernetzt. Auf eine gute und vertrauenswürdige Weise hat sie Projekte angestoßen, Vereine gegründet  und begleitet. Sie hat dabei frühzeitig Themen erkannt und aufgegriffen, die oftmals erst sehr viel später ins öffentliche Bewusstsein gerückt sind. So ihr Einsatz für Frauen, Migranten und Flüchtlinge, der bereits in den 1970er Jahren begann. Seit 1975 gestaltete sie die Interkulturelle Woche mit. Sie war die Ideengeberin für die Kunstauktion, die seit vielen Jahren erfolgreich in der Landeskirche durchgeführt wird und jedes Jahr eine große Summe für Projekte für Migranten und Flüchtlinge erbringt. Sie selbst hat bis zum Schluss Bilder gespendet. Sie war im Kirchenleitungsausschuss für Migration tätig und hat auch im Finanzausschuss mitgearbeitet.

Der Barbara Faccani  bereits 1989 verliehene Bundesverdienstorden unterstreicht ihr großes Engagement, das sie bis in die Gegenwart weiter geführt hat. Das Bündnis für Demokratie und Toleranz hat Barbara Faccani 2007 als Botschafterin der Toleranz ausgezeichnet. Sie hat sich im Vorstand des Freundeskreises der Evangelischen Akademie engagiert und sich als stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Berlin für den christlich-jüdischen Dialog eingesetzt.

Als eine starke Frau und starke Persönlichkeit war Barbara Faccani Anwältin der Schwachen. Diese Motivation prägte auch ihr Bild von der Kirche, sich mit den Fröhlichen zu freuen und mit den Weinenden zu weinen (Römer 12,15). Mit ihren Möglichkeiten hat sie eine solche Kirche ins Werk gesetzt. Dankbar schaue ich auf das Leben von Barbara Faccani zurück. Traurig bin ich, sie nicht mehr an unserer Seite zu wissen.

Möge Barbara Faccani nun Frieden finden in dem Gott, der größer ist als unser Leben. Wir werden ihr Gedenken in Ehren halten.“


Berlin, 23. Juli 2015