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Bischof Markus Dröge feiert seinen 65. Geburtstag

Bischof Dröge hat sich in seiner Amtszeit als Brückenbauer zwischen Ost und West, aber auch zwischen den unterschiedlich geprägten Regionen der Landeskirche verstanden.

Berlin, 14. Oktober 2019 – Bischof Dr. Markus Dröge wird am 16. Oktober 2019 65 Jahre alt. Er tritt am 15. November 2019 in den Ruhestand. Damit endet seine zehnjährige Amtszeit als Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Die Amtsübergabe an den Nachfolger, den bisherigen Propst und Bischofsstellvertreter Dr. Christian Stäblein, findet am 16. November 2019 um 15 Uhr in der St. Marienkirche am Alexanderplatz statt.

Bischof Dröge hat sich in seiner Amtszeit als Brückenbauer zwischen Ost und West, aber auch zwischen den unterschiedlich geprägten Regionen der Landeskirche verstanden. Aus Koblenz kommend, ist er Bischof in Berlin, Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz geworden.

Einer der Schwerpunkte seiner Amtszeit war die Weiterführung des Reformprozesses, den sein Vorgänger, Bischof Dr. Wolfgang Huber, eingeleitet hatte. Bischof Dröge war es ein großes Anliegen für die ganz unterschiedlichen Regionen der Landeskirche – vom großstädtisch geprägten Berlin über das Land Brandenburg bis zur schlesischen Oberlausitz belastbare Strukturen zu erarbeiten, so dass die evangelische Kirche als eine einladende, den Menschen zugewandte und auch gesellschaftlich engagierte Kirche erlebbar wird.

Der christlich-jüdische Dialog und der interreligiöse Dialog waren für ihn von Beginn der Amtszeit an ein wichtiges Thema. Für diesen Dialog hat er eine Spezialpfarrstelle eingerichtet und Kontakte zu vielen Vertretern anderer Religionen gepflegt. Damit hat er stets die Hoffnung verbunden, dass die Religionen gemeinsam aktiv werden und den Missbrauch der Religion für die Legitimation von Gewalt und Machtherrschaft abwehren.

Der Herausforderung einer wachsenden Anzahl von Geflüchteten hatte sich die evangelische Landeskirche schon 2013/14 gestellt, die Gründung einer Flüchtlingskirche beschlossen und eine  Gesamtkonzeption für die Flüchtlingsarbeit in der EKBO entwickelt.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Amtszeit war die Auseinandersetzung mit dem Rechtspopulismus. In Interviews und Namensartikeln hat Bischof Dröge deutlich gemacht, wie unvereinbar nationalistische, antisemitische oder rechtsextreme Positionen mit dem christlichen Menschenbild sind. Die Landeskirche hat sich juristisch damit auseinandergesetzt, wie zu verfahren ist, wenn Gemeindeglieder, die menschenfeindliche Thesen vertreten, in der Kirche Leitungspositionen übernehmen wollen. Ferner hat die Landessynode auf Anregung von Bischof Dröge im Frühjahr 2019 ihre theologische Position unter dem Titel „Haltung zeigen“ erarbeitet, die den Kirchengemeinden eine Hilfestellung für die Auseinandersetzung mit dem Rechtspopulismus gibt.

Im Jahr 2017, dem Jahr des Reformationsjubiläums, hat Bischof Dröge die EKBO als Gastgeberin des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Berlin und Brandenburg vertreten.

Als Aufgabe der Kirche im europäischen Einigungsprozess hat  Bischof Dröge die vielen Partner¬schaften der EKBO verstanden und diese gepflegt und intensiviert, besonders mit Großbritannien – vor dem Hintergrund des bevorstehenden Brexits. Im Gedenken an das Ende des Ersten Weltkrieges lud Bischof Dröge im November 2018 Gäste der Partnerkirchen aus England, Frankreich, Russland, Polen, Tschechien, Slowenien ein und warb im Gottesdienst für die Aufgabe der Christenheit, sich für ein versöhntes Europa einzusetzen. Mit Sarah Mullaly, der ersten Frau auf dem Bischofssitz in London, hat Bischof Dröge im März 2019 einen Kanzel¬tausch zwischen der St. Pauls Cathedral in Lon¬don und dem Berliner Dom organisiert. Ebenso lag ihm sehr daran, die Versöhnungsgeschichte mit den polnischen Kirchen weiterzuführen, gerade weil die politische Situa¬tion zwischen Polen und Deutschland aktuell gespannt ist.

Die Frage, wie der Wandel in der Braunkohleregion Lausitz wirtschaftlich, sozial und ökologisch zu entwickeln ist, hat Bischof Dröge von Anfang an bewegt. Als er 2009 gewählt wurde, hatte die Landessynode gerade ihre Position zum Braunkohleabbau in der Lausitz mit der Forderung „Einstieg in den Ausstieg“ formuliert. Das Zentrum für Dialog und Wandel in Cottbus sowie das Umwelt- und ein Klimaschutzkonzept sind Ausdruck dieses Engagements der EKBO.

Bischof Dröge wird nach dem Amtswechsel noch bis zum Ende der Wahlperiode im Jahr 2021 im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) weiterarbeiten sowie den Aufsichtsratsvorsitz im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung (EWDE), also Diakonie Deutschland, Brot für die Welt und die Diakonie Katastrophenhilfe, weiter führen. Ebenso wird er die Mittelost-Kommission der EKD weiter leiten und den Vorsitz in den Kuratorien der Stiftungen des Heiligen Landes weiter innehaben, die die Arbeit der EKD in der Erlöserkirche und auf dem Ölberg in Jerusalem tragen.

Dr. Markus Dröge wurde 1954 in Washington D.C. geboren. Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Bonn, München und Tübingen, war er von 1986 bis 1994 Pfarrer der Kirchengemeinde Koblenz-Karthause, seit 1994 der Kirchengemeinde Koblenz-Mitte. Von 1994 bis 1999 verfasste er neben dem Pfarramt seine Dissertation und übernahm anschließend im Jahr 2000 einen Lehrauftrag für Systematische Theologie an der Universität Koblenz-Landau. 2004 wählte ihn die Kreissynode für acht Jahre in das Amt des Superintendenten im Kirchenkreis Koblenz. Von 2002 bis 2004 hat er eine Ausbildung als Systemischer Berater beim Institut für Familientherapie Weinheim absolviert. Er ist verheiratet, Vater von drei Kindern und Großvater von drei Enkeln. Markus Dröge ist seit 2014 Mitglied des Rates der EKD. Vorsitzender des Aufsichtsrats des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung (EWDE) ist er seit 2012. Seit 2016 ist er Vorsitzender der Kuratorien der Stiftungen des Heiligen Landes (Evangelische Jerusalem-Stiftung und Kaiserin Auguste Victoria-Stiftung), Verwaltungsratsvorsitzender des Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes (DAI) und Vorsitzender der Evangelischen Mittelost-Kommission (EMOK).